Titel

Stolec (Stolzenburg) - Herrenhaus

Rados³aw Walkiewicz

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Fragment fasady pa³acu
Stirnfassade
Fasada pa³acu, zdjêcie z 1933 r.
Stirnfassade des Herrenhauses gesehen von der Seite der Einfahrt und des Ehrenhofes, 1933
Fragment neobarokowej bramy
Fragment des neubarocken Tores vom Anfang des 20. Jh.

Die barocke Residenz in Stolec (Stolzenburg) wurde in den Jahren 1726-28 von Jürgen Bernhard von Ramin erbaut. Die Umbauten des Herrenhauses erfolgten Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie führten zum Verlust seiner ursprünglichen Raumstruktur und der Ausstattung. Nur die in der Formensprache des Nordbarocks ausgeführten Fassaden und der Baukörper blieben erhalten.

In der Planung des Ensembles, des Gartens und der Wirtschaftsgebäude nahm der Entwurfsverfasser Bezug auf den uns wohl aus Siemczyno bekannten Anlagetyp "zwischen Hof und Garten". Er exponierte stark die lange Zufahrt von der Dorfstraße und die Dominante des Herrenhauses mittels einer Platzierung auf einer Aufschüttung und durch das hohe Kellergeschoss. Das Herrenhaus wurde auf einem Grundriss errichtet, der an den umgedrehten Buchstaben "E" erinnert. Dieser erhielt einen rechteckigen Baukörper und drei gartenseitige Risalite. Der zweigeschossige Baukörper wurde mit einem Mansarddach und der Mittelrisalit mit einem dreieckigen Tympanon versehen. Die Fassaden wurden mittels gequaderten Lisenen und rechteckigen Fensterfaschen gegliedert. Im Tympanon wurde das Familienwappen der Familie von Ramin platziert das von üppigen Akantusblätern umrahmt ist. Den Zugängen zu den Innenräumen an der Hof- und Gartenseite wurden prachtvolle, mit Vasen flankierende Treppen vorgelagert.

Das Innere des Erdgeschosses besaß mittig eine Eingangshalle und ein prächtiges dreiläufiges Treppenhaus. Der Grundriss wurde in einem Raumfolgesystem in Appartements mit Enfilade aufgeteilt. Das Erdgeschoss hatte entschprechendten Regeln des beginnenden 18. Jahrhunderts repräsentative Funktionen. In der ersten Etage lagen Schlaf- und Gästezimmer. Wirtschaftsräume platzierte man im Kellergeschoss. Die Verlängerung der Innenräume stellte der westlich gelegene Garten dar. Er war in der Mittelachse des Herrenhauses gelegen und bestand aus vier symmetrisch angeordneten Quartieren. Diese wurden ein Alleenkreuz geteilt.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus saniert. Dabei wurde an der Hofseite ein Altan hinzugefügt. Im Inneren wurden die Appartements zugunsten mehrerer mit dem Mittelkorridor verbundener Räume aufgeteilt. Kurz danach endete die Blütezeit des Landguts, das die Ramins 1869 endgültig verkauften. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts im Auftrag des damaligen Besitzers, Franz Stock, erfolgten weitere Veränderungen der Gutsanlage. Auf seine Initiative wurde das Parkgelände von der Dorfstraße mittels eines Schmiedezaunes abgegrenzt. In der Hauptachse der Hoffront wurde ein repräsentatives Tor eingesetzt. Die Treppe an der Gartenfassade wurde abgetragen und an ihrer Stelle eine verglaste Veranda errichtet. Im Inneren wurde ein Lauf des Haupttreppenhauses abgetragen. Gleichzeitig wurden eine neue Treppe und ein Lift an der linken Seite der Eingangshalle gebaut. Der Garten wurde um Waldgebiete vergrößert, die den Charakter eines Landschaftsparks erhielten. Auf dem Nordabgang der Anhöhe wurde eine pompöse, zum See führende Treppe erbaut, die mit einer massiven Balustrade und darauf aufgestellten Blumen- und Gartenvasen flankiert war. In diesem Zustand, bis auf die Ausstattung der Innenräume, ist das Herrenhaus bis in die heutige Zeit erhalten geblieben.

Nach 1945, über ein halbes Jahrhundert später, erfüllte das Herrenhaus die Funktion einer Grenzwacht. Im Zuge der damals durchgeführten Sanierungs- und Anpassungsarbeiten wurden ursprüngliche Elemente der Innenausstattung, wie Öfen, Kamine und Stuckarbeiten, abgetragen. Ausgetauscht wurden auch Fußböden und ein Teil der Fenster. Aus der einst reichen Dekoration der Innenräume sind bescheidene Überbleibsel der Fassetten und Plafonds an den Decken, Konchen und Fragmente des prachtvollen Treppenhauses in Form eines Laufes mit der geschnitzten Balustrade übrig geblieben. Derzeit ist das Herrenhaus im Besitz der Kreisverwaltung und wird nicht genutzt.

Mit dem Herrenhaus geschichtlich verbunden sind die Kirche und zwei nahe gelegene Wirtschaftshöfe. Die Kirche stiftete 1735 Jürgen Bernhard von Ramin. Sie war über Jahre der Bestattungsort für die Familienmitglieder. Auf dem hiesigen Friedhof ist bis heute der barocke Grabstein von Jürgen Bernhard von Ramin, ein in Pommern seltenes Beispiel für Grabplastik, erhalten geblieben. Seltenheitswert haben ebenfalls die Wirtschaftsgebäude. Es handelt sich um aus Feldsteinen und Ziegeln gebaute Pferdeställe, Kuhställe, Scheunen und Schafställe, die zur gleichen Zeit wie die Kirche errichtet wurden.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf