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P³oty (Plathe) - Herrenhaus

Kamila Wójcik

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Widok od strony pó³nocno-wschodniej
Widok od strony pó³nocno-wschodniej
(fot. G.Solecki)
Widok na litografi E. Sannego z 1843 r.
Widok na litografi E. Sannego z 1843 r.
Wnêtrze sali rycerskiej ze sklepieniami kolebkowymi
Wnêtrze sali rycerskiej
(fot. G. Solecki)

Die Burg in P³oty (Plathe) erbaute Dobies³aw aus Otok in den 70. Jahren des 13. Jahrhunderts. Einst war sie ein Wohnturm mit Wehrfunktionen, von dem aus der Handelsweg nach Koszalin überwacht wurde. Im 14. Jahrhundert wurde dieser mit einer rechteckigen Wehrmauer eingeschlossen. Ca. 1540 errichtete man zwischen dem Turm und der Wehrmauer einen dreigeschossigen Wohnflügel mit einem Aussichtserker in der Ostfassade. Die ältesten kartographischen Unterlagen, u.a. der von Knüppel ca. 1740 erstellte Stadtplan, zeigen darüber hinaus die heute nicht mehr bestehende Wirtschaftsbebauung.

Ein genereller Umbau des Herrenhauses in P³oty fand Anfang des 17. Jahrhunderts statt. Den in der bisherigen Anlage dominierenden mittelalterlichen Turm riss man teilweise ab und platzierte in dem so gewonnenen Raum ein vierläufiges Treppenhaus, das sich auf einer massiven mittleren Tragsäule stützte. Der weitere Teil des Turmes wurde verkleinert und zu einer Schlosskapelle umgewandelt (ausgelagert im 18. Jahrhundert). Der Osterker wurde bis zur Erdoberfläche verlängert. So entstand ein Mittelrisalit mit einer sich nach oben verjüngenden, mit einem Volutengiebel gekrönten Fassade. An der Fassade zum Fluss Rega wurde ein Dansker angebracht. Die Fenster wurden umgebaut zu rechteckigen Renaissanceöffnungen. Die Schießscharten wurden zugemauert, die Fassaden verputzt. Der verwendete Farbton des Putzes war Sonnenblumengelb.

Nach den Umgestaltungen bekam das Herrenhaus die Form eines unregelmäßigen Rechtsecks mit einem vorgelagerten, monumentalen Treppenhaus mit Haupteingang. Im Erdgeschoss lag der repräsentative Rittersaal und eine geräumige Küche. Die Innenräume des Erdgeschosses und der ersten Etage wurden mit Tonnengewölben mit Lünetten, die aufgesetzte rechtseckige Plafonds trugen, abgedeckt. Besonders eindrucksvoll geriet die doppelschiffige Decke im Rittersaal, die sich auf eine toskanische Säule stützte. Das Kapitell dieser Sandsteinsäule wurde an den Ecken mit Löwenköpfen als Flachreliefe verziert. Der Saal wurde mit einem Kamin mit einer dekorativen, volutenförmigen Übermauerung ausgestattet. Die Innenräume des Schlosses verzierten bunte Wandmalereien. Stilistisch nahm man sich an den in der westpommerschen Architektur beliebten Renaissanceformen ein Beispiel, die norddeutsche Architekten beim Ausbau des Schlosses in Szczecin (1575-77) eingeführt haben. Die Einflüsse lassen sich insbesondere an der dekorativen Ausgestaltung der Innenräume erkennen. Die Ausführung der Decke im Rittersaal knüpft an das Tonnengewölbe im repräsentativen Nordflügel des Herzogsschlosses an. Die Ornament- und Figurenmotive der Wandmalereien beziehen sich auf die Innenraumdekorationen und das Hofleben.

Die Folgen der modernen Kriege ließen sich auch in P³oty - in der Stadt und im Herrenhaus - spüren. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war das Objekt teilweise eine Ruine. In den 40. Jahren des 19. Jahrhunderts haben die damaligen Besitzer das Objekt dem in P³oty ins Leben gerufenen Hilfswerk für arme Kinder zur Nutzung übergeben. Im Jahre 1860 verursachte eines der Kinder einen Brand. Das Herrenhaus brandte teilweise aus. Bis zum zweiten Weltkrieg wurde es nicht wiederaufgebaut. Im Jahre 1912 beschrieb der damalige Denkmalpfleger der Pommerschen Provinz, Hugo Lemcke, in seinem Inventarverzeichnis dieses wertvolle Kulturdenkmal. Er machte auch Skizzen des Gebäudes und der noch erhalten gebliebenen Ausstattung.

Kriegshandlungen haben im Jahre 1945 die Baukonstruktion wesentlich zerstört, was im Jahre 1956 dazu geführt hat, dass eine ganze Gebäudeecke abgerutscht ist. Damals hat die polnische Denkmalschutzverwaltung die Entscheidung getroffen, das Herrenhaus wiederaufzubauen und für Kulturzwecke zu nutzen. Bei der Sanierung griff man auf Elemente des Renaissanceumbaus zurück und man betonte sie, wobei parallel die frühere gotische Form des Gebäudes zur Geltung gebracht wurde.

Nach dem Wiederaufbau zog in das Herrenhaus eine Filiale des Staatsarchivs in Szczecin und die Stadtbibliothek ein.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf