Titel

Przelewice (Prillwitz) - Herrenhaus

Cezary Nowakowski

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Fasada pa³acu
Stirnfassade
Centralna czêœæ fasady przed remontem
Zentraler Teil der Stirnfassade
Fotografie aus den 60-er Jahren des 20. Jh.
Wnêtrze holu
Innenraum der Diele

Das Herrenhaus in Przelewice (Prillwitz) wurde 1800 (die Inschrift mit dem Datum MDCCC befindet sich über der Eingangstür) nach den Bauplänen eines unbekannten, der Berliner Schule angehörenden Architekten, möglicherweise Heinrich Genz, erbaut. Der Bauherr war der aus Berlin stammende August Heinrich Borgstede, der - wie die zeitgenössische Presse berichtete - "mit seinen Maßnahmen das Gut Przelewice zum schönsten pommerschen Landsitz umwandeln sollte". Im Jahre 1821 kaufte der Herzog August von Preußen, Neffe des Königs Friedrichs des Großen, das Herrenhaus und das Landgut Przelewice für seine Freundin, Maria Augusta Arndt. Sie lebte im Schloss bis zu ihrem Tod im Jahre 1834. Augusta erhielten 1825 den Titel Frau von Prillwitz. 1876 ging das Objekt in die Hände von Caspar Lachman über und 1922 wurde es zum Besitz von Conrad von Borsig, der neben dem Herrenhaus den bis in die heutige Zeit hinein bestehenden botanischen Garten anlegte.

Das Herrenhaus wurde auf einem rechteckigen Grundriss erbaut. Er erhielt die Form eines unterkellerten zweigeschossigen Gebäudes, das mit einem Krüppelwalmdach abgedeckt war. Gemäß dem Berliner Klassizismus schlug der Architekt einfache Fassadenaufteilung vor. Sie erfolgte mittels eines Gurtgesimses und der rhythmischen Verteilung der rechteckigen, im Erdgeschoss höheren und im 1. Obergeschoss niedrigeren Fenster, die mit geraden, auf Konsolen gestützten Gesimsen bekrönt wurden. Die Monotonie der Fassade unterbricht ein Risalit, der sich an die "große Ordnung" der Antike anlehnt. Der rechteckige, zurückgesetzte Eingang ist mit einem Bossenwerk und mit zwei ionischen Säulen umrahmt und mit einem halbkreisförmigen Oberlicht sowie mit einem Balkenwerk mit Doppellisenen toskanischer Ordnung bekrönt. Darüber befindet sich ein dreieckiger Tympanon mit einem Flachrelief. In der 13-achsigen Gartenfassade (Nordfassade) wurde der mittlere Teil von drei Achsen gegenüber der gequaderten Fläche ein wenig zurückgesetzt. Die hier auftretenden Öffnungen wurden in drei halbkreisförmigen Arkaden platziert. In den Giebelfassaden wurden jeweils drei Fenster und in den Giebeln charakteristische halbkreisförmige Oberlichter platziert.

Es stellt zwei halbliegende Frauenfiguren in einer Gegenstellung zueinander dar, die in ihren Händen die mit Früchten vollgefüllten Füllhorns tragen. Die Achse des Reliefs bildet eine profilierte Säule, deren Kapitell die Form eines Tabletts mit Früchten hat. In der Füllung über der Tür wurde ein Relief mit allegorischer Thematik eingefügt: die Göttin des Ackerbaus, die Ceres, mit einer Sichel und einem Ährenbund in der Hand, und mit einer sich auf dem Hirtenstock stützenden Hirtenfigur und einem Widder, der beide Menschenfiguren voneinander trennt

Das Innere des Herrenhauses besteht aus zwei Raumfolgen und in der Mittelachse aus einer kreisförmigen Eingangshalle und einem abgerundeten Gartensaal. Im Inneren der Halle steht eine Reihe von acht ionischer Holzsäulen, die eine Empore tragen. In den ursprünglich mit Wandmalereien verzierten Wänden wurden vier halbkreisförmige Nischen platziert, in denen wahrscheintlich antike Plastiken standen. Die Säulen wurden marmoriert. Die Treppe platzierte man auf der linken Site der Halle

Nach 1945 wurde der Palast in Wohnungen der LPG-Mitarbeiter umgewandelt. Er wurde aber nicht renoviert, verfiel und 1971 zogen die Einwohner aus. 1994 wurde er vom Gemeindeamt Przelewice übernommen. In den Jahren 2004-06 wurde er wiederaufgebaut und in ein Konferenzzentrum umgewandelt.

Die Gutsanlage in Przelewice gehört zu den wertvollen Residenzensembles aus dem 19. Jahrhundert und das Arboretum ist eine der wertvollsten botanischen Gartenanlagen in Polen.

 
 

© Zamek Ksi±¿±t Pomorskich w Szczecinie, 2006 zurück | hinauf